Wert vs. Anzahl der Komponenten

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Das Label "Swiss made" stammt aus den fünfziger Jahren, es spricht nicht von kurzen Wegen oder einem ökologischen Fussabdruck. Es war und ist ein Label, das das Markenimage und die Wettbewerbsfähigkeit einer lukrativen Branche bewahren muss.

Was ist seine Bedeutung?

Damit sich eine Uhr als «Swiss made» bezeichnen darf, müssen mindestens 60% ihres Wertes aus der Schweiz stammen. Sie muss in der Schweiz zusammengebaut/kontrolliert werden und ein Schweizer Uhrwerk besitzen. Bezogen auf die tatsächliche Anzahl der Komponenten und nicht auf den Wert, liegt dieser Anteil jedoch eher bei 20%. 

Die meisten Uhren der unteren und mittleren Preisklasse, die als "Swiss Made" bezeichnet werden, haben in Wirklichkeit Gehäuse, Zifferblätter und Armbänder, die in Asien hergestellt wurden.

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Hintergrund des Labels

In den 1930er Jahren führte die Schweiz die ersten Regulationen ein: den berühmten "statut horloger". Dieser verhinderte jegliche Produktionsverlagerung ins Ausland! 

Doch bereits in den 1950er Jahren zwang die mächtige amerikanische und japanische Konkurrenz die Schweizer Behörden zur Liberalisierung. Die Verlagerung nach Hongkong begann. Das Label "Swiss-made" wurde geboren, um das Markenimage der Schweizer Uhrmacherei zu schützen. Die Idee war: Wir lassen die Bestandteile im Ausland produzieren, behalten aber die Kontrolle und die Montage in der Schweiz. Auf diese Weise konnte sichergestellt werden, dass die Uhren gut funktionieren und gleichzeitig wettbewerbsfähig blieben. Das Konzept funktionierte so gut, dass die Menge der "swiss-made"-Marken allmählich überhand nahm.

In den 2000er Jahren beschloss der Uhrenverband, das Label zu überarbeiten, um den Wettbewerb zu bereinigen. Das Ziel: Marken, die sich um eine Produktion in der Schweiz bemühen, sollen mehr Gewicht erhalten.

2017 verschärft ein neues Swissness-Gesetz die Kriterien für das Label "Swiss made". Neu wird vorgeschrieben, dass mindestens 60% der Produktion einer Uhr in der Schweiz erfolgen muss. Es erfordert zudem, dass das gesamte Engineering und die Herstellung von Prototypen in der Schweiz stattfindet.

Unsere Uhren werden sein

"Circular Swiss made".

"Bei ID Genève anerkennen wir das "Swiss made", aber wir können uns nicht mit diesem Label zufrieden geben."
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